Russland vs. Russland
10. – 12. April 2015
Kunstquartier Kreuzberg/Bethanien, Berlin
Das offene Forum und die Ausstellung „Russland vs. Russland. Kulturkonflikte“ zeigte die Vielfalt aktueller künstlerischer Positionen in Russland. Künstler*innen, Kurator*innen und Wissenschaftler*innen verhandelten politische Kunst, Kunst-Aktivismus, Streetart, und Public Art.
Zentrales Thema des Forums „Russland vs. Russland. Kulturkonflikte“ waren die Wechselwirkungen der zeitgenössischen Kunst in Russland mit urbanen, sozialen und politischen Kontexten und die dabei entstehenden Widersprüche. In einer Reihe von öffentlichen Diskussionen und einer multimedialen Ausstellung wurde die dichotomische Gegenüberstellung von „konservativen“ und „progressiven“ Teilen der russischen Gesellschaft und Kultur kritisch hinterfragt, um ein differenziertes Bild der vielfältigen aktuellen Interaktionen zwischen öffentlicher und kritischer Kunst, Politik und Gesellschaft zu entwerfen.
Das Forum war in erster Linie der Wechselwirkung von politischer, aktivistischer Kunst und urbanen Interventionen mit dem öffentlichen Raum und dem sozial-politischen Kontext im heutigen Russland gewidmet und vor allem der Rolle ethischer, ästhetischer und politischer Kontroversen. Unter dem sozial-politischen Kontext verstehen wir Produktionsbedingungen von kulturellen Erzeugnissen und Bedeutungen, vorgegeben durch den Zustand der Gesellschaft, ihre kulturellen Werte sowie institutionelle, politische und ökonomische Eigenschaften.
Hauptziel des Projekts war es, zur Diskussion über die Entwicklung einer unabhängigen kritischen Kultur in Russland beizutragen und eine Plattform für den Dialog über ihre aktuellen Probleme und künftige Strategien zu entwickeln. Wir mochten verstehen und diskutieren, welche kritischen Kunstformen in den letzten Jahren Verbreitung fanden, welche Rolle dabei die sozialen Prozesse in Russland spielten und was sich währenddessen in der Interaktion des Künstlers/ der Künstlerin mit der Gesellschaft und dem Staat verändert hat. Auch die Frage nach der Rolle und Funktion einer kritischen künstlerischen Aussage für die Gesellschaft, ihre Verortung und Bedeutung in den aktuellen sozial-politischen Prozessen in Russland, wurde im Forum behandelt.
Mit: Artem Loskutov, Dmitry Vilensky, Viktoria Lomasko, Arseny Zhilyaev, Anna Nistratova, Tima Radya, Igor Ponosov, Tatiana Volkova, Nailia Allakhverdieva, Lilia Voronkova, Alexandra Novozhenova, Alexander Bikbov, Ivor Stodolsky, Sandra Frimmel, Olja Reznikova, Christiane Post, Kristina Leko
Organisiert von: Alexandra Goloborodko, Alexander Formozov
Ausstellung kuratiert von: Aleksandra Yurieva-Civjane
Weitere Informationen zum Projekt: www.russland-russland.de