Königsberg – Kaliningrad

2.– 30. September 2016 

in Kooperation mit dem  August Bebel Institut, Berlin

Künstler  Dmitry Vyshemirsky /  Kuratorin  Alexandra Goloborodko

In der Fotoausstellung Königsberg Bindestrich Kaliningrad. Idee oder Geschichte manifestieren sich die Wechsel von Epochen und Ideologien: Deutschland – Sowjetunion – Russland. Eine Stadt geprägt von Krieg, Umsiedlung und Wiederaufbau. Dmitry Vyshemirskys Fotos sind Zeugnisse dieses Wandels und des visuellen Kampfes um Deutungshoheiten. Die Beschäftigung mit dem alten Königsberg, jener Stadt, die so dicht unter der Kaliningrader Oberfläche liegt, hatte lange Zeit eine Aura des Oppositionellen, des Widerständigen.

Obwohl nur sehr wenige (deutsche) Königsberger*innen nach der letzten Ausweisungswelle 1948 im sowjetischen Kaliningrad blieben, blieb die deutsche Stadt in der sowjetischen präsent. Heute drohen sogar die Spuren von 45 Jahren Geschichte der Sowjetunion aus dem Gedächtnis der Stadt zu verschwinden. Die Fotografien von Dmitry Vyshemirsky zeigen Kaliningrad in all seinen Widersprüchen.

Dmitry Vyshemirsky wurde 1958 in der Ukraine geboren und lebte seit seiner Kindheit in Kaliningrad, bis er es 2015 verließ. Bis Anfang der 1980er Jahre arbeitete er als Pressefotograf für Kaliningrader Zeitungen. Er ist Mitglied der »Russian Society of Art Photographers« und publiziert regelmäßig. Seine Arbeiten sind seit den1980er Jahren in zahlreichen Büchern und Ausstellungen in russischen und anderen europäischen Städten sowie den USA zu sehen. In den Langzeit-Fotodokumentationen »Königsberg, Verzeih« und »POST« beschäftigt er sich mit dem post-deutschen und post-sowjetischen Kulturraum der Region Kaliningrad, mit russischer Geschichte und der Demokratie baltischer Staaten. Heute lebt und arbeitet er in Berlin, wo er zur Zeit ein Forum für humanistische Fotografie aufbaut.

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